Vietnamesische Wurzeln in der
Tradition des „InterSeins“ Spenden & helfen Sie!
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Ich kam um mit Dir zu sein, mit Dir zu weinen für unser verwüstetes Land, unser zerbrochenes Leben. Nur Gram und Schmerz ist uns geblieben, doch nimm meine Hände und halt sie fest. Nur einfache Worte will ich sagen. Hab Mut. Wir müssen Mut haben, und wenn’s nur für die Kinder ist, wenn’s nur für morgen ist. (Übertragen aus dem Englischen: Thich Nhât Hanh, Call Me by My True Name. Berkeley: Parallax Press, 1999, S. 10) Der Meditationsmeister der vietnamesischen Zen Tradition der Lam Te Schule (Rinzai, bzw. Lin chi), Thich Nhât Hanh, beschwört in diesen Zeilen die Schrecken des Krieges, und gibt uns doch am Ende Hoffnung, Hoffnung auf ein Leben in Frieden. Als junger Mönch war Thay (vietnamesisch „Lehrer“), wie Zen Meister Thich Nhât Hanh von Freunden und Schülern genannt wird, tief betroffen von der Zerstörung seiner Heimat, dem Wüten des Krieges, der Kinder und Frauen, Alte und Junge verstümmelte, verbrannte und tötete. Zusammen mit Gleichgesinnten, Nonnen, Mönchen und Laien, gründete er denTiep Hien (Intersein) Orden, rekrutiert aus den Mitgliedern der School of Youth for Social Services, in der Absicht, die altehrwürdigen Lehren Buddhas in der heutigen Welt in Wirklichkeit umzusetzen. Diese jungen Buddhisten und Buddhistinnen trösteten die, deren Körper verbrannt waren, hielten sie in ihren Armen, trauerten mit den Hinterbliebenen, bauten die verbrannten Hütten wieder auf, um sie beim nächsten Angriff erneut in Flammen aufgehen zu sehen. Als Kraft der Mitte standen sie zwischen den Fronten von Süd- und Nord-Vietnam und halfen, wo immer Leid und Schmerz war. Dies war die Geburtstunde des "Engaged Buddhism", des sozial engagierten Buddhismus, einer Bewegung, die viele inspiriert und zu mannigfachem Engagement in der ganzen Welt geführt hat. Thay definiert den engagierten Buddhismus als einen Buddhismus, der in jeder alltäglichen Verrichtung gegenwärtig ist, sei es beim Gemüseputzen, Autofahren oder am Arbeitsplatz. Er greift dabei vor allem auf zwei grundlegende Texte der buddhistischen Meditationspraxis zurück (Anapanasati sutta und Satipatthana sutta) und ermahnt seine Schüler, in jedem Augenblick voll achtsam zu sein. Im Hinblick auf die moderne Welt formulierte er die traditionellen fünf Achtsamkeitsübungen so, dass sie direkten Bezug auf unsere soziale und wirtschaftliche Situation nehmen. Im Wesentlichen finden sich diese Gedanken im Manifest 2000 für eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit der UNESCO Kommission wieder, das von über einer Million Menschen unterzeichnet worden ist. Um sicher zustellen, dass Hilfe und Trost allen gespendet wird, unberücksichtigt ihrer politischen Orientierung, Parteizugehörigkeit, oder Religion, verlangte Thay von seinen Mitstreitern, dass sie sich stets ideologischer, politischer oder religiöser Indoktrination enthalten, ja, dass sogar die Verbreitung buddhistischer Lehren zu unterbleiben hat, falls dies unerwünscht sei. Für die Mitglieder des Intersein-Ordens bedeutet dies: „Im Bewusstsein des Leides, das durch Fanatismus und Intoleranz entsteht, sind wir entschlossen, keine Lehrmeinungen, Theorien oder Ideologien, einschließlich der buddhistischen, zu vergöttern und diesen nicht anzuhaften. Buddhistische Lehren sind Hilfsmittel, die es uns ermöglichen, durch tiefes Schauen Verstehen und Mitgefühl zu entwickeln. Sie sind keine Dogmen, für die gekämpft, getötet oder gestorben werden sollte." Der Maitreya-Fonds ist auf diesen Grundlagen des engagierten Buddhismus, wie Thay ihn definiert hat, entstanden. Die fünf Achtsamkeitsübungen sind die Grundlage unseres Handelns und Denkens und unseres sozialen Engagements in Vietnam. Gleichzeitig fühlen wir uns dem Freisein von jeglicher Ideologie zutiefst verpflichtet.
"Die Energie des Friedens in uns wirksam werden lassen"
(Thich Nhât Hanh, Zen-Meister und Schirmherr des Maitreya-Fonds) ![]() |